Eidechsen und Libelle

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Ja,ja…Schon wieder eine Cloche….!

Aber ich liebe sie nun mal! Und diese bekam eine ganz besondere Deko: Vorne eine große Jugendstil- Libelle und auf dem seitlichen Hutkopf acht wimmelnde kleine Kupfer-Eidechsen aus dem gleichen Zeitalter. Auch wenn die Cloche Art Déco ist, irgendwie passen die gestanzten Metalltiere trotzdem dazu. Es gibt allerdings Menschen, die macht dieser Hut etwas kribbelig….

 

Manchmal sollten die Dinge (fast) so bleiben wie sie sind!

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Als ich diesen wundervollen Jugendstil-Stoff fand, dachte ich daran, einen Rock daraus zu machen.  Aber ich hatte irgendwie nie die richtige Idee dafür. Also schlief das Teil für lange Zeit vergessen in meinem Stoffschrank.

Eines Tages suchte ich nach etwas anderem, fand dieses Stück stattdessen und erkannte, dass es gar nicht nötig war, es groß zu ändern. Es konnte beinahe so bleiben, wie es war….Ich musste es nur färben, denn die Originalfarbe war ein so grelles Weiß, dass man  Schneeblind davon werden konnte. Außerdem steht mir Weiß überhaupt nicht. Also färbte ich es Herbstrot und benutze es seit her als Schal oder Stola.

Ich gebe zu, dass ich nie herausgefunden habe, wofür es früher benutzt wurde… Vielleicht  war es ein Vorhang für eine offene Kommode?

Was soll´s- Jetzt ist es ein Schal und ich liebe das schöne und komplizierte Muster!WP_20160112_12_29_31_Pro WP_20160112_12_29_01_Pro

Ein simpler Überrock

Wenn ihr Stoffreste habt, groß genug für Patchwork und irgendwie zu einander passend, dann versucht doch mal einen einfachen Überrock wie den hier. WP_20151008_11_54_23_Pro WP_20151008_11_54_35_Pro WP_20151008_11_54_54_Pro

 

 

 

 

 

 

Ich hab dafür diverse Stücke von antiken Vorhängen, alte Spitze und Teile von Überschlaglaken verwendet. Ein Gummiband in die Taille, innen ein Knopf und außen eine alte Borte als Verschluss- Fertig. (Ok, ich musste natürlich alles vorher noch färben….) Den Rock zu nähen geht recht schnell, aber er sieht gut aus und ihr könnt ihn über einem anderen Rock, Hosen, Leggins oder im Sommer über dem Badeanzug tragen.

Ihr könnt eine ganze Reihe von  verschiedenen Stoffen dafür verwenden, das Material sollte aber nicht zu dehnbar sein, dann funktioniert es besser. Folgt einfach eurem eigenen Geschmack und euren Möglichkeiten.

Ein echt „schäbiger“ Mantel!

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Nachdem ich meine beiden roten Weihnachtsmantel-Versionen fertig hatte, hab ich mir eine dritte Version in Braun versprochen. Dabei dachte ich an  einen alten Samtvorhang, der schon seit Jahren bei mir herumlag und von dem ich nie so recht wusste, was ich daraus nähen soll.

Der Vorhang schien für dieses Projekt perfekt zu sein, aber die Dinge entwickelten sich natürlich mal wieder ganz anders…

Zuerst musste ich erkennen, dass der Vorhang in schlechterem Zustand war, als erwartet. An ein paar kleinen Stellen war der Samtflor ausgefallen und der Stoff hatte Abdrücke von den früheren Nähten, die nicht mehr entfernbar waren. Und  für das Futter hatte ich nur eine größere Menge von einem antiken Plumeau in einem Grünton. Das Schlimmste war aber, dass ich nur 1 1/2 Ärmel zuschneiden konnte. Ansonsten blieben mir nur ein paar kleinere Reste.

Aber deshalb gleich aufgeben? NIE!

Ich musste also mal wieder kreativ sein….Zuerst nähte ich die Reststückchen zusammen und bastelte den fehlenden halben Ärmel daraus. Dann überdeckte ich zwei ungünstig gelegene Beschädigungen im Samt mit passender Borte. Und zum Schluss musste ich so tun, als wäre das alles von Anfang an schon so geplant gewesen und ich hätte unbedingt einen Patchwork-Mantel. gewollt….

Natürlich konnte ich einem Mantel wie diesem keinen glänzenden, neuen Verschluss geben….Also nahm ich eine schöne, aber rostige und etwas schäbige antike Gürtelschnalle.  Ich bin mir nicht sicher, ob sie aus dem späten Jugendstil oder dem frühen Art Déco stammt, aber wen schert das schon groß…

Nee, das ist mit Sicherheit nicht der schönste Mantel in der Modegeschichte, aber für einen räudigen alten Vorhang gar nicht schlecht und vor allem sehr individuell!

Also werft Dinge nicht gleich weg, nur weil der Lack ab ist. Repariert sie, gebt ihnen ein neues Leben, macht etwas komplett anderes daraus und seid glücklich damit, egal was andere Leute sagen!

Sind DAS Hutformen? JA!

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Es macht Spaß, viele schöne Hutformen aus Holz zu besitzen….Was aber, wenn ihr die Form, die ihr gerade für ein neues Projekt haben wollt nicht bekommen könnt, weil es entweder kein Modell in der Art auf dem Markt gibt oder ihr einfach nicht genug Geld habt, um es zu kaufen oder für euch anfertigen zu lassen?

Oder ihr habt gerade erst mit dem Hutmachen angefangen und euer Budget ist ziemlich klein?

Dann seid kreativ!

Schaut überall nach: In eurer Küche, den Schränken, auf Flohmärkten, in sozialen Kaufhäusern….Aber wonach sollt ihr suchen? Hutformen dürften wohl eher selten an diesen Orten auftauchen! RICHTIGE Hutformen schon, aber Gegenstände, die die Form von Krempen, Hutköpfen und Fascinators haben, sind leicht zu finden.

Schüsseln und Schalen in jeder Form und Größe, Kerzenhalter, Lampenschirme, Siebe, Deckel, Untersetzer….Was immer euch inspiriert, kann zum Hutmachen verwendet werden.

Was aber, wenn das Ding aus Metall, Glas oder Keramik ist. Es ist vollkommen unmöglich, da die Nadeln zu befestigen.

Ich habe das Problem gelöst, indem ich einfach starkes Panzerband um den Rand des Gegenstands, den ich benutzen möchte klebe. Normalerweise vermeide ich den Gebrauch von Plastik oder Kunstfaser, aber in diesem Fall konnte ich keine bessere Lösung finden. (Und wie ihr auf den Fotos sehen könnt, liegt da auch eine blaue Plastikschüssel….Aber ich konnte der geschwungenen Form einfach nicht widerstehen!)

Das Panzerband klebt auf Vorder-und Rückseite des Randes und ihr könnt jetzt vorsichtig die Nadeln durch den Hutrohling in das Band stecken, wenn ihr ihn aufspannt.

Also lasst eure knappen Budgets nicht zum Hindernis fürs Hutmachen werden. Es gibt immer einen Weg und „verlorene“ Gegenstände wie schäbige alte Schüsseln, Deckel ohne Topf, Schirme von kaputten Lampen und hässliche Kerzenhalter als Hutformen zu benutzen, kann auch ein weiterer sinnvoller Recycling-Weg sein!

Feuer-Schal

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Am Abend auf einem Stuhl am warmen Feuer zu sitzen, während draußen der Schnee fällt, ist nicht nur beruhigend, sondern auch inspirierend.

Ich hatte die Idee, einen Schal in den Farben des Feuers mit einem dynamischen Muster zu häkeln.

Das passende Muster fand ich auf der Webseite von Sarah London, sarahlondon.wordpress.com.

Es nennt sich  „Apache Tears“  (Apachentränen) und ist kostenlos zu bekommen.

Das Muster sieht großartig und ziemlich kompliziert aus, ist aber in Wirklichkeit sehr einfach und auch für blutige Anfänger an der Häkelnadel gut geeignet.

Ein Hut und eine Krone

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Eine Geschichte mit der Lumpenprinzessin

„Schau, was ich gemacht habe!“ rief die Lumpenprinzessin aufgeregt.

Prince Charming fiel vor Schreck beinahe vom Stuhl. „Weib! Was kreischst du hier herum wie ein Sirene? Steht der Feind vor den Toren und will das Schloss stürmen?“

„Nein, natürlich nicht! Wie kommst du darauf? Ich wollte dir nur den neuen Hut zeigen, den ich gerade aus einem alten recycelt habe!“

„Schon wieder ein neuer Hut?“ stöhnte Prince Charming. „Als ich letzte Woche deinen Schrank oben aufgemacht habe, sind mir ungefähr 500 Hüte entgegengefallen!“

„342 mit diesem hier, um präzise zu sein…Sie gehören zu meinem Projekt „Mit 365 Hüten durchs Jahr“. Fehlen also genau 23, die ich noch machen muss. Also….sag schon! Wie gefällt er dir?“

„Ich finde ihn abscheulich!“ antwortete Prince Charming. „Es gibt genau zwei Dinge, die ich absolut nicht ausstehen kann und das sind CLOCHES und SAMT! Und zwar in jeder Form!“

„Aber ich LIEBE Cloches und Samt!“ piepste die Lumpenprinzessin.

„Als ob ich das noch nicht bemerkt hätte!“ fauchte Prince Charming.

„Gibt es überhaupt irgend einen Hut in meinem Schrank, den du magst?“

„…Naja….ein paar von den Wagenradhüten sind nicht komplett daneben. Aber die meisten anderen sind einfach nur lächerlich. Ich wünschte, du würdest statt dessen die Krone aufsetzen, die ich dir zur Hochzeit geschenkt habe!“

„Die Krone drückt. Davon bekomme ich Kopfschmerzen. Außerdem ist sie nicht sonderlich hilfreich wenn es regnet oder die Sonne brennt!“ sagte die Lumpenprinzessin und rückte ihre Cloche gerade, die sich während des Wortgefechtes etwas verschoben hatte.

„Dafür würdest du mehr wie eine Prinzessin aussehen und nicht wie eine….eine….Eigentlich gibt es gar kein Wort dafür! außerdem werden Prinzessinnen weder nass noch von der Sonne verbrannt. Das weiß hier im Märchenland jedes Kind!“

„Und was ist mit Cinderella? Als ich ihr vorgestern begegnete,  war sie nass wie ein Pudel, weil sie ohne Hut und Schirm unterwegs war und von einem Regenschauer überrascht wurde!“

Die Lumpenprinzessin warf ihrem Gemahl einen vernichtenden Blick zu, schwebte in Richtung Garderobe um ihren Mantel zu holen und als beide kurz darauf zu einem Spaziergang aufbrachen, trug sie ihre neue Cloche und einen Samtmantel….

Die heutige Cloche ist tatsächlich recycelt. Als ich vor Jahren mit dem Hutmachen anfing, waren ein paar meiner Erstlinge ehrlich gesagt regelrechte Katastrophen. Dieser war derartig schlimm, dass ich ihn ganz tief in meine „Schandkiste“ gestopft und für Jahre vergessen habe. Aber da das auf Dauer keine Lösung ist, wurde er jetzt wieder hervorgezerrt, komplett auseinandergenommen und neu  aufgebaut.  Innen hat er ein paar kleine Schäden, aber die sieht  man nicht und von außen wirkt er wie neu. Ich habe ihn mit Seidenband, antikem Ripsband und einer echten Art Déco-Gürtelschnalle verziert.

Ökologie beginnt beim „Drunter“

Ökologie sollte bei der Unterwäsche anfangen.

Das klingt jetzt erst mal bescheuert, aber sehen wir uns das Ganze ruhig näher an:

Viele Menschen kaufen Bio-Lebensmittel und auch ab und zu mal ein ökologisch produziertes Kleidungsstück. Wenn es aber um das „Drunter“ geht, dann wird oft immer noch konventionell gekauft.

Das ist aber der falsche Weg.

Die überwältigende Mehrheit dieser „normalen“ Wäsche besteht aus Kunstfaser, die schon bei der Produktion die Umwelt stark belastet, Gewässer und Luft vergiftet, nur extrem schwer recycelbar ist und außerdem Giftstoffe wie Weichmacher an Umwelt und Trägerin abgibt. Von den ausbeuterischen Arbeitsbedingungen bei der Produktion mal ganz abgesehen.

Und was die Baumwollsachen betrifft, kommen die zu beinahe 100 % aus riesigen Plantagen mit entsprechendem Pestizideinsatz, werden in Massenbetrieben unter weiterem Chemieeinsatz gefärbt, verarbeitet und von Arbeiter-/innen für Hungerlöhne in Billiglohnländern zusammengenäht, mit weiteren Chemikalien versehen, um z.B. Ungezieferbefall während des Transports um die halbe Welt zu verhindern. Dabei verursacht der Transport dann noch Emissionen, damit wir hier unsere Körper in flauschig-weiche Billigwäsche hüllen können. So ist es brav!

Aber warum sich darüber Gedanken machen? Die Teile sind doch bequem und sehen so cool und sexy aus und das ist doch nach wie vor alles was zählt oder?

„Na gut“, sagt ihr jetzt. „Dann sind wir eben mal umweltbewusste Mitbürger und suchen die Webseiten der wenigen Öko-Anbieter auf. Mal sehen, was die zu bieten haben.“

Und damit haben wir schon das nächste Problem. Obwohl es in den letzten Jahren schon viel besser geworden ist, gibt es immer noch viel zu wenige Anbieter, die Wäsche ist für Klein- und Normalverdiener erheblich zu teuer und außerdem- sagen wir es doch direkt- oft stinklangweilig, brav und bieder. Und wie ich aus eigener Test-Erfahrung sagen kann, in einigen Fällen auch keineswegs von der Qualität her besser als konventionelle Ware. Denn auch wenn die Fasern aus biologischem Anbau stammen, heißt das noch lange nicht, dass sie auch hochwertig und langlebig verarbeitet werden. Und wenn tatsächlich mal Spitze dran ist, handelt es sich oft ebenfalls um Kunstfaser oder recyceltes Plastik, was auch nicht wirklich ein sinnvoller Weg ist. man sollte ebenfalls nicht vergessen, dass auch für Bio-Baumwoll-Wäsche der Anbau in Monokulturen nötig ist, da sonst die benötigte Masse an Material für die Produktion nicht gewährleistet werden kann.

Also selbst nähen, was wohl den kreativsten und individuellsten Weg darstellt.

Schnittmuster gibt es mittlerweile genug im Web und sogar Firmen, die sich auf solche Kunden spezialisiert haben und alles anbieten, was Frau in dieser Hinsicht begehrt.

Dumm nur, dass ganz viele der dort angebotenen Materialien aus China und anderen Billiglohn-Länder stammen, deutlich nach Chemie riechen, beinahe grundsätzlich aus Kunstfaser bestehen und damit keinen Deut besser sind, als die Fertigware aus dem Kaufhaus oder vom Online-Händler.

„So! Und was sollen wir jetzt machen?“ sagt ihr.

Die perfekte Lösung habe ich auch nicht. Aber eine Alternative, mit der zumindest die Kreativen unter euch einigermaßen leben können:

  • Recycelt! Näht eure Unterwäsche aus gebrauchen T-Shirts, nicht mehr benötigter Kleidung aus Seide, Leinen und Baumwolle, sucht nach unbenutzten Stoffresten und Spitzen in Second-Hand-Läden, Sozialen Kaufhäusern, im Internet und auf Flohmärkten. Oft findet ihr dort noch Stoffe aus den 50er Jahren und früher, die erheblich weniger schadstoffbelastet sind.
  • Lernt, wie man auch aus nicht dehnbaren Stoffen Wäsche näht. Unsere Großmütter kannten gar nichts anderes! Und die Sachen sind überraschend praktisch und bequem, vor allem, wenn man sie etwas modernisiert. Damit erweitert ihr eure Möglichkeiten in Hinsicht auf das Material erheblich.
  • Kauft GOTS-zertifizierten Stoff oder Bio-Stoffe. Hinterfragt, woher die Stoffe, Spitzen und Fasern kommen, wie sie gefärbt wurden und ob sie von kleineren Produzenten stammen, denen Pflanzenvielfalt und Bodengesundheit wichtig sind.
  • Kauft bei den Spezialanbietern im Net nur Unvermeidliches wie Gummibänder und Verschlüsse aus Metall. Vermeidet in dieser Hinsicht Plastik und Kunstfaser!
  • Verwendet besser Baumwollsatin als solchen aus Seide. Er ist langlebiger, leichter zu waschen und es müssen keine Seidenraupen für die Produktion sterben.
  • Denkt auch an Stoffe wie dünnes Leinen. Leinen kostet mehr, ist aber die langlebigste Faser überhaupt und selbst konventionell angebaut weit weniger schadstoffbelastet als vergleichbare Baumwolle.
  • Färbt Stoffe selbst ein. Das ist zwar nicht ideal, aber es ist immer noch besser, kontrollierte und schadstoffarme Farben einzusetzen, als der Industrie zu vertrauen. Noch immer werden viele konventionell gefertigte Stoffe total „überfärbt“, weshalb sie stark ausbluten und die Farben enthalten (besonders bei Stoffen aus Indien) extrem viele Schadstoffe, die teilweise in der EU schon seit Jahrzehnten verboten sind.
  • Seid kreativ, widersetzt euch Normen, folgt eurem eigenen Geschmack! Tut einfach, was ihr könnt, auch wenn es nicht perfekt ist.

Eine ganz gute Adresse für Bio- und GOTS-Stoffe und Spitzen ist www.naturstoffe.de. Schnittmuster bekommt ihr bei „www.sewy.de“

Die auf den Fotos gezeigte Wäsche ist komplett selbst

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genäht aus Baumwollsatin und antiker Spitze ( es funktioniert mit moderner Baumwollspitze genauso!)

Ich bin keine begnadete Näherin, aber ich habe es trotzdem geschafft, etwas halbwegs ökologisch Vertretbares, individuelles und auch einigermaßen Hübsches zu produzieren. Und wenn ich das kann, dann schafft IHR das auch!

Schon wieder ein „Miss Fisher“-Hut!

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Staffel 3 von „Miss Fishers Murder Mysteries“ kam einen Tag vor Weihnachten hier an. Und- ganz wie erwartet- gab es auch wieder ein paar fantastische Hüte zu sehen.

Beim Anblick der pinkfarbenen Toque mit der antiken Blumenstickerei wurde ich regelrecht „gierig“, so einen Hut auch für mich zu machen.

Natürlich nicht genau den gleichen. Das dunkle Pink des Originalhutes steht mir überhaupt nicht. Also habe ich einen Hut in Aubergine, den ich Jahre zuvor gemacht hatte, einfach recycelt.

Und ich wollte eine antike französische Hutform ausprobieren, die ich schon seit Jahren besitze, aber noch nie benutzt habe. Der Hutblock hat eine etwas andere Form, als das Original, aber ich wollte es trotzdem versuchen.

Was die antike Blumenstickerei betrifft, war ich wenigstens einmal in einer guten Position: Ich musste nicht lange suchen, denn viele dieser handgestickten Blumen wurden im Ostteil unserer Republik in den 20er-40er Jahren produziert.

Und einige von ihnen waren lange versteckt und vergessen, haben auf Speichern, in Kellern, Dachböden und Lagerräumen alter Geschäfte die DDR-Zeit überlebt und kommen erst jetzt langsam wieder ans Tageslicht.

Ich hatte das Glück, eine zu finden, die zu meinem Hut passt und außerdem sehr ähnliche Farben wie die Toque aus dem Film hat. Natürlich hat sie eine komplett andere Form. Aber eine genau gleiche zu finden, hätte an ein Wunder gegrenzt und das hatte ich von Anfang an nicht erwartet.

Aber  meine ist auf ihre Art genauso schön und ich hab sie gleich auf die zum Hut gehörende Filzschleife montiert.

Nachdem ich fertig war, machte ich Fotos mit meiner „Assistentin“ Lucy und fand, dass er an ihr ziemlich gut aussieht. Dann hab ich ihn selbst anprobiert….und was soll ich sagen? Er sah irgendwie merkwürdig aus. Verflixt!

Ich hab den Hut von rechts nach links gedreht, setzte ihn schief auf und drehte ihn am Ende komplett um, so dass die Rückseite jetzt vorn war. Das war der Moment, an dem ich endlich kapierte, was nicht stimmte: Ich hatte die Schleife auf der gleichen Seite angesetzt, wie beim Originalhut. Und an Lucy wirkte es so auch richtig. Aber an MIR, sah es entschieden besser aus, wenn die Schleife auf der anderen Seite saß. Also Schleife samt Blume entfernen, umdrehen, Blume wieder annähen und dann an der gegenüberliegenden Seite neu ansetzen.

Und siehe da, es klappte. Ich machte neue Fotos, probierte den Hut selbst noch mal und jetzt sieht es tatsächlich wesentlich besser aus!

Der erste Kommentag, den ich nach der Fertigstellung bekam war: „Meine Großmutter hatte auch solche!“

Meine Antwort: „Aber meiner ist selbstgemacht und außerdem hab ich nur einen davon!“

„Nun…..ich hoffe, das bleibt auch so!“

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Erste Version

Wildes Bänder-Top

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Im Moment ist so viel zu tun, dass ich kaum noch zum Schreiben komme….Aber ab und zu kann ich mir doch noch ein paar Minuten freimachen.

Das „Wilde Bänder-Top“ ist eigentlich gar nicht mein Design. Die Grundidee dazu habe ich in einer Illustration eines Modemagazins um 1900 gefunden. Natürlich in einer anderen Farbe, mit anderen Bändern und als kompliziertes Kleid. Was auf dem Bild großartig aussieht, funktioniert bei näherer Betrachtung – wie bei vielen Illustrationen vom Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts- real leider gar nicht. Da spielt eher die Fantasie die Hauptrolle.  Ich dachte mir aber , das kann man auch tragbarer machen und deutlich modernisieren. Also Top statt Kleid und die Bänder wesentlich kürzer und nicht hochkünstlerisch um das Kleid herumgewickelt (was nur dazu führt, dass man ständig stolpert und auf die Nase fällt).

Genäht ist das Ganze aus grobem Flohmarkt-Cord. Die Bänder sind überwiegend antik und als Dekoration am Hals wurden miteinander verflochtene Bänder verwendet. Das Top ist solo tragbar, sieht aber am besten mit einem langärmeligen Unterkleid aus.