Zwei frühe 20er Jahre Kleider

Diese beiden Kleider waren das Letzte, was ich noch fertignähen konnte, bevor mich die Erkältung erwischte. Sie sind von der Serie „The House of Eliott“, Staffel 1 inspiriert.

Ich wollte unbedingt Kleider in diesem Stil haben. Und es war auch eine gute Gelegenheit, endlich die Filet-Arbeiten zu verwenden, die sich über die Jahre hinweg bei mir angesammelt hatten.

Ich hab es nie einfach gefunden, mit Filet zu arbeiten, die Stücke sind nicht gerade sehr robust und schwer zu vernähen. Aber dieses Mal hab ich es durchgezogen und mich nicht wieder davor gedrückt!

Der Stoff ist moderner (aber hochwertiger) Bio-Batist und ich habe außerdem einen antiken Vorhang und jede Menge alter Spitzen aus meiner Sammlung verwendet. Der Vorhang und ein paar der Spitzen sind Art Déco, der Rest aber Jugendstil. Das ist aber kein Widerspruch, denn in den Zwanziger Jahren hatten Schneider und Modeschöpfer keinerlei Skrupel, auch mit Spitzen und Stoffen aus den Dekaden zuvor zu arbeiten. Sie verwendeten das Material lediglich in einer komplett anderen Art mit anderen Schnitten und in einem neuen Stil!WP_20141127_05_31_35_Pro__highres WP_20141127_05_31_15_Pro

Das kommt dabei heraus….

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…wenn frau zu viele alte BBC-Serien sieht!

Vor ungefähr einem Monat stolperte ich zufällig über die Serie „The House of Eliott“. Ich wusste bis dahin nicht mal, dass diese Filme überhaupt existieren!

Nachdem ich mit Staffel 1 durch war, hatte ich mal wieder so viele Inspirationen, dass ich ein paar der Kleider und Hüte aus der Serie für mich selbst nacharbeiten wollte….Aber wie immer in meinem sehr speziellen Universum, wurde dann alles doch ganz anders.

Ich hatte geplant, mit etwas in der Art von Evangelines Spitzen-Nachthemd anzufangen. Also nähte ich vor mich hin, machte hier und da ein paar Zugaben und kleine Änderungen, für mich wichtig, denn ich bin ein komplett anderer Typ Frau…Und am Ende kreierte sich das Stück  mal wieder selbst und wurde zu einem Vintage-Style Sommerkleid, anstatt ein Nachthemd zu werden….

Ist schon lustig….Egal wie sehr ich mich bemühe, nahe am Original dran zu bleiben- Zum Schluss ist es IMMER total anders! Sogar dann, wenn ich sehr ähnliche oder gleiche Materialien verwende.

Sieht ganz so aus, als wäre mein eigener Stil irgendwie zu stark, um einfach etwas zu kopieren.

Aber möglicherweise ist genau das der Punkt: Vielleicht MUSS es ja genau so sein!

Also versucht nicht, Dinge exakt nachzuarbeiten, die vor euch schon mal jemand anderer in die Welt gesetzt hat. Geht euren eigenen Weg, findet euren ganz eigenen kreativen Ausdruck und entwickelt euch!

Nach dem Kleid, das eigentlich ein Nachthemd sein sollte, versuchte ich es noch mal. Diesmal kam etwas dabei heraus, das sowohl als Nachthemd wie auch als Kleid taugt. Ich fürchte, es ist hoffnungslos!

Im Moment arbeite ich an zwei Versionen von frühen Zwanziger Jahre Lingerie-Kleidern, wie ich sie in der Serie gesehen habe. Und ich wette, sie werden wieder viel mehr meinen eigenen Stil wiedergeben….

Und JA, es ist mal wieder Recycling! Viele der antiken Spitzen, die ich für das Kleid verwendet habe, wurden Jahrzehnte zuvor bereits benutzt oder waren lange vergessen in Kellern oder auf Dachböden und kommen jetzt wieder ans Licht!

Spring in den Teich!

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Das Einzige, was man in einem so „froschigen“ Kleid wie diesem tun kann, ist in den nächsten Teich zu springen….Oder eine Geschichte zu schreiben!

Spring in den Teich!

Eine Geschichte mit der Lumpenprinzessin

 

An einem warmen Sommertag, vor nicht allzu langer Zeit, ging die Lumpenprinzessin mit ihrer Freundin, der wunderschönen Prinzessin auf der Erbse im Märchenwald spazieren. Nachdem sie eine Weile gegangen waren, kamen sie an einen steinernen Brunnen.

„Oh! Was für ein romantischer Teich!“  Rief die Prinzessin auf der Erbse (Sie war nicht unbedingt die Klügste).

„Also…EIGENTLICH ist das ein Brunnen!“ sagte die Lumpenprinzessin.

„Ach, wer schert sich schon um solch unwichtige Details! Teich, Brunnen…Wo ist da ein großer Unterschied!“ antwortete die Prinzessin auf der Erbse, ging näher an den Brunnen heran und beugte sich darüber, um hineinzusehen.

„Das Wasser steht aber hoch in diesem Teich! Ich kann mein Spiegelbild darin sehen!“ Sie hüpfte auf und ab vor dem Brunnenrand und bewunderte sich selbst, bis sie plötzlich laut aufschrie: „MEINE ERBSE! MEINE ERBSE! Sie ist in den Teich gefallen!“

Die Lumpenprinzessin zuckte die Achseln. „Na und! Dann gehst du  eben nach Hause und holst dir in der Schlossküche eine neue aus dem Gefrierschrank!“

„Aber du verstehst nicht! Das war meine GOLDENE Erbse!“

„Wovon sprichst du? Ich verstehe kein Wort!“

„Ich spreche von der goldenen Erbse, die ich  beim Wettbewerb für die empfindlichste Prinzessin im ganzen Märchenland gewonnen habe!“

Die Lumpenprinzessin stöhnte nur leise. Für was man heutzutage alles Preise gewinnen konnte!

Boshaft meinte sie: „Wenn du deine kostbare Erbse zurückhaben möchtest, dann bleibt dir jetzt nur eins übrig: Du musst in den Brunnen springen, untertauchen und solange auf dem Grund suchen, bis du sie gefunden hast!“

„In den TEICH springen?  In dieses trübe, schmutzige Wasser? In diese FINSTERE UNTIEFE hinuntertauchen?  In meinem BESTEN Kleid? Und was weiß ich, wieviel Dreck und Keime da unten lauern oder Monster und andere ekelhafte Tiere wie FRÖSCHE? Du hast wohl vergessen, WER ich bin?“

Die Lumpenprinzessin hatte das keineswegs vergessen und freute sich heimlich am Anblick der bleichen und von Angstschaudern geschüttelten Prinzessin ohne Erbse.

„Frösche leben im Allgemeinen eher in Teichen. Und DAS HIER ist ein BRUNNEN!“ sagte sie.

Aber kaum hatte sie ausgesprochen, da platschte es im Wasser und auf dem Brunnenrand landete ein großer, dicker Frosch, der sie aus goldenen Augen wütend anstarrte.

„Was macht ihr Weiber solchen Lärm? Kann man als Frosch nicht mal FÜNF MINUTEN seine Ruhe haben! Ich war gerade dabei, ein neues Froschkonzert zu komponieren! Also hört gefälligst auf mit diesem infernalischen Krach!“

„Was hab ich dir gesagt? Es ist ein Teich! Und  da ist er schon, der eklige FROSCH!“ kreischte die Prinzessin ohne Erbse und  sah die Lumpenprinzessin vorwurfsvoll an.

„Was heißt hier „eklig“? Quakte der Frosch.  „Muss ich mich hier von unappetitlichen, bleichen Menschenweibern beleidigen lassen, zumal die  eine davon Lumpen anhat und die andere nur  hysterisch kreischt?“

„Pass auf, was du sagst! Wir sind PRINZESSINNEN!“ Schrie die Prinzessin ohne Erbse.

Der Frosch lachte so, dass er fast vom Brunnenrand fiel.

„Prinzessinnen! Und ich bin die goldene Kröte des Glücks!?“ höhnte der Frosch, sobald er wieder zu Atem gekommen war.

Die Prinzessin ohne Erbse öffnete den Mund zu neuem Gekreisch, aber bevor sie noch den ersten Ton von sich geben konnte, griff die Lumpenprinzessin ein.

„Wir sind nur zwei Frauen in Not und brauchen dringend die Hilfe eines tapferen Froschs!“ warf sie schnell ein.

Der Frosch zwinkerte mit den Augen, legte den Kopf schief und sah sie misstrauisch an.

„Wozu sollten zwei PRINZESSINNEN einen einfachen Frosch wie mich brauchen? Habt ihr kein Personal?“

„Wir sind leider MODERNE Prinzessinnen…“ seufzte die Lumpenprinzessin.  „Und vollkommen hilflos in dieser Situation. Nur du kannst  uns helfen. Du gütiger, edler Frosch!“ Jetzt sah der Frosch doch etwas geschmeichelt aus und seine Stimme klang schon viel freundlicher.

„Um was geht es denn?“ fragte er.

„Meine goldene Erbse ist in den Teich gefallen!“ Rief die Prinzessin ohne Erbse. „Und jetzt brauchen wir jemanden, der in diese widerlich dreckige Brühe hinuntertaucht und sie wieder herausfischt!“ Tränen standen in ihren wunderschönen Augen.

Aber Fröschen sind weibliche Tränen im Allgemeinen vollkommen gleichgültig. Und sie mögen es auch nicht, wenn man ihr Heim beleidigt. Er ignorierte das Geheule, überlegte kurz und schüttelte dann den dicken Kopf.

„Näh. Seht zu, wie ihr eure  Erbse selbst vom Grund holt. Nur weil ich ein Frosch bin und ihr zwei reichlich dämliche PRINZESSINNEN, heißt das noch lang nicht, dass ich für euch arrogante Weiber  den Lakaien spiele! Außerdem finde ich es etwas albern, mit einer goldenen Erbse herumzulaufen!“

Sprach´s und sprang zurück in den Brunnen, dass das Wasser nur so platschte.

„Aber….Aber wir BELOHNEN dich auch dafür! Schrie ihm die Prinzessin ohne Erbse hinterher.

„Danke Bestens!“ kam die dumpfe Antwort aus der Tiefe. „Aber ich habe alles, was ein Frosch so braucht!“

Die Prinzessin ohne Erbse stand einen Moment still und starr, dann begann sie lauthals zu jammern und zu weinen. Es war, als hätte man  eine Sirene an einen Wasserwerfer gekoppelt. Die Lumpenprinzessin schüttelte nur den Kopf, ohrfeigte ihre Freundin, damit dieses wenigstens für ein paar Minuten  Ruhe gab, half ihr dann fürsorglich dabei, sich auf den nächsten halbwegs bequemen Stein zu setzen und dachte nach.

„Ich bin vielleicht keine Schönheit und in Lumpen gekleidet“ sagte sie mit einem Seitenblick auf die noch immer leise vor sich hin schluchzende Prinzessin ohne Erbse.  „Aber dafür bin ich nicht komplett verblödet und vielleicht habe ich schon eine Idee, wie man den Frosch doch noch umstimmen kann!“

Sie schlich sich zum Brunnen, stellte sich so auf, dass ihre Worte gut gehört werden konnten und sagte: „Wie verdrießlich, dass der Herr Frosch so unkooperativ ist! Jetzt wird uns nichts anderes übrigbleiben, als die Behörden zu verständigen!“

„D….Die….Behörden?“ schluchzte die Prinzessin ohne Erbse.  „Wa…was für Be..hörden?“

„Nun, zum Beispiel das Amt für öffentliche Zauberbrunnenverwaltung! Was glaubst du, werden sie machen, wenn bekannt wird, wie GEFÄHRLICH dieser Brunnen hier ist!“

Die Wasseroberfläche zitterte ein wenig.

„Wie-hi-so- ge-fährlich…?“ schluchzte die Prinzessin ohne Erbse.

„Nun stell dir doch mal vor, was alles an einem ungesicherten Brunnen wie diesem passieren kann!“

Blasen stiegen aus der Tiefe auf und die Wasseroberfläche wurde unruhiger.

„All die Touristen aus dem Menschenland, die im Sommer herdenweise durch den Wald laufen und irgendwann erschöpft und durstig hier am Brunnen ankommen! Denk an all die Digicams, Sonnenbrillen, Smartphones, Laptops und KLEINKINDER, die in den Brunnen fallen!“

Zwei große Froschaugen lugten  verstohlen über die Wasseroberfläche.

„Natürlich könnte man den Brunnen SICHERN. Ordentlich vergittern. Aber das kostet Geld und das Märchenland ist chronisch pleite. Außerdem würden der Oger, der sprechende Eber und der Nöck das Gitter ohnehin dauern wieder abreißen, du weißt ja, wie die drei sich aufführen!“

Zu den Augen gesellten sich jetzt zwei lange Froschbeine, die unruhig im Wasser zappelten.

„Also bleibt ihnen am Ende gar nichts anderes übrig, als die Mauer abzureißen und  den Brunnen zuzuschütten .Dann bleibt die goldene Erbse bis ans Ende aller Tage dort unten in der Tiefe!“

Die Prinzessin ohne Erbse rang jammernd die Hände. Im Brunnen plätscherte es lauter.

„Was natürlich dann mit dem Herrn Frosch wird….nun….“ Die Lumpenprinzessin zuckte die Achseln. „Der Herr Frosch wird wohl eine Weile in einem Kerker schmoren, wegen  illegaler Wohnsitznahme in einem die Öffentlichkeit gefährdenden Brunnen  und  nach seiner Kerkerzeit zwangsausgewiesen.  Und ob er dann noch mal einen ähnlich gemütlichen Tümpel findet, in dem er in Ruhe komponieren kann und nicht ständig von anderen Fröschen genervt wird,  DAS weiß nur die gute Fee!“

Sie hatte kaum ausgesprochen, da flog etwas Glitzerndes in hohem Bogen über den  Brunnenrand und landete direkt vor den Füßen der Prinzessin ohne Erbse.

„Meine Erbse!“ Rief sie und hörte sofort auf zu Schluchzen. „MEINE GOLDENE ERBSE!“ Rasch griff sie nach unten und hob das Kleinod auf.

Sie tanzte und schwenkte die im Licht glitzernde Erbse vor Freude herum und beachtete ihre Umgebung gar nicht mehr.

„Das war Erpressung!“ quakte der Frosch. „Und was ist mit dem Kerker?“

„Kein Kerker!“ sagte die Lumpenprinzessin. „Warum sollten wir einen so hilfreichen Frosch aus seinem geliebten Brunnen vertreiben?“

Dem Frosch fiel hörbar ein Stein (oder war es eine Erbse?) vom Herzen. Er nickte der Lumpenprinzessin zu und tauchte wieder hinab in seinen privaten Konzertsaal, wo er  sich erleichtert den beruhigenden Freuden seines Froschkonzerts hingab.

Die Lumpenprinzessin seufzte, packte die Prinzessin mit wiedergewonnener Erbse hinten am Kleid, damit sie aufhörte, sinnlos herumzutanzen und schob sie auf den Pfad in Richtung Heimatschloss.

„Steck das Ding weg, sonst werfe ich dich in den Brunnen zum Frosch! Ich kann keine Erbsen mehr sehen! Sagte sie.

Ihre Freundin machte einen Schmollmund, gehorchte aber. Dann kam ihr ein Gedanke: „ Im Märchen wird der Retter am Ende IMMER belohnt! Auch wenn es diesmal eine RETTERIN war….Das heißt, du hast nach allen Regeln des Märchenlandes jetzt einen Wunsch frei…. Also, was ist dein Begehr?“

Die Lumpenprinzessin blieb stehen. „Also….wenn du mich schon so direkt fragst….Du hast doch neulich, wie jeden Monat deinen 48-Meter-Kleiderschrank ausgemistet und dabei ein paar alte, einmal getragene  Ballkleider entsorgt…“

„Stimmt. Die soll morgen die Müllabfuhr mitnehmen!“

„Gut. Dann wünsche ich mir folgendes: Die Müllabfuhr geht leer aus und ich bekomme die ganzen Ballkleider. Bin gerade knapp an Material für meine neue Lumpen-Kollektion!“

Die Prinzessin auf der Erbse schluckte schwer, erbleichte ein wenig, als sie an die schaurigen Gewänder dachte, die ihre Freundin aus den Ballkleidern zaubern würde, nickte aber tapfer.

Und so kam es, dass die Lumpenprinzessin schon am  gleichen Abend säckeweise Material in ihre geheime Werkstatt im Kerker von Prinz Charmings Schloss schleppte, was diesem beinahe zum Infarkt trieb.

Die Prinzessin auf der Erbse aber hielt sich von nun an von Gewässern jeglicher Art fern.

Und der Frosch? Der wurde später unter dem Pseudonym „Quakhoven“ weltberühmt für seine Froschsymphonie in E-Dur. Und wenn er nicht gestorben ist, dann komponiert er noch heute!

 

Das Metropolitan-Projekt: Kleid Nr. 4

WP_20151123_10_22_26_Pro WP_20151123_10_21_12_Pro WP_20151123_10_20_45_Pro Kleid Nr. 4 ist fertig. Und damit auch mein Metropolitan-Projekt. Dieses Mal habe ich ein asymmetrisches Lingerie-Kleid aus Batist und haufenweise vollkommen unterschiedlichen Spitzen gewählt.  Der Rock des Kleides ist an einer Seite offen und ein paar der Spitzen wurden in der Front in eine Art Kurve gelegt. Dazu hatte es im Vorderteil eine offene Stelle, an der man das Unterkleid durchsehen konnte. Die Kurve konnte ich nicht nacharbeiten, denn keine der übriggebliebenen Spitzen hatte die passende Länge und die meisten waren auch sehr zart oder in fragilem Zustand. Aber ich konnte die Front-Öffnung übernehmen und nähte eine Art Patchwork aus all den verbliebenen Resten aus meiner Spitzenbox. Wie beim Original habe ich den Rock an einer Seite offen gelassen. So kann ich ihn anheben und zur Seite legen, wenn ich mich hinsetzen möchte, ohne die feine Spitze zu beschädigen.

Natürlich gab es die üblichen Schwierigkeiten….Ich weiß nicht, wie viele kleine Löcher ich gestopft habe und wie oft ich die Position der einzelnen Spitzenstücke auf dem Schnitt verändern musste, bis sie endlich perfekt passten.  Und das Kleid ist etwas schäbig, das stimmt. Aber das ist mir egal. Ich bin stolz auf meine antiken Schönheiten, egal in welchem Zustand sie sind.

Ich mag dieses Kleid am liebsten von den vieren. Vielleicht, weil es so verrückt ist. Und ich sollte es mal der Lumpenprinzessin  für ihren nächsten Ball leihen (Ich stelle mir lieber nicht vor, was Prinz Charming dazu sagt…..)

Nachdem alles fertig ist, habe ich cremeweiß, champagner und ecru etwas über und möchte ab jetzt wieder FARBE!!

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Es klappt nicht immer beim ersten Mal…..

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Nachdem ich Kleid Nr. 2 fertig hatte, stellte ich fest, dass ich es nicht mochte. Mir gefiel die Überweite nicht, die wegen der Stickerei auf dem Rock zustande kam und ich mochte auch die beiden Applikationen in der Rockmitte nicht, die diverse kleinere Flecken und Löcher verdeckten. Und die Rosen….Ging irgendwie gar nicht! Also noch mal von vorn. Da ich ohnehin mit Kleid Nr. 4 beschäftigt war, habe ich die Änderungen eingeschoben und die danebengegangene Nr. 2 etwas mehr nach meinem Geschmack verändert.

Zuerst kam ein breites Band in die Taille, damit ich ein Satinbändchen durchziehen und so  die Weite regulieren konnte, ohne dass die Stickerei in der Frontmitte verschwindet. Dann ersetzte ich die ungeliebten Applikationen gegen ein Stück antike Valencienne-Spitze und bastelte mit Hilfe einer anderen Applikation und sehr schmaler alter Raschelspitze eine neue Dekoration für die Mitte, die auch erheblich besser zum Kleid passt. Es mag noch immer nicht perfekt sein, aber jetzt fühle ich mich wenigstens wesentlich wohler mit dem Kleid.

Und was wurde aus der Rosen-Deko? Die hab ich einfach komplett entfernt und werde sie tatsächlich bei einem künftigen Hut-Projekt verwenden. Da sind sie besser aufgehoben!

Das Metropolitan-Projekt: Kleid Nr. 3

WP_20151122_12_54_07_Pro WP_20151122_12_54_16_Pro Geschafft! Kleid Nr. 3 ist fertig! Diesmal ist die Ähnlichkeit mit dem Original etwas größer, dafür musste ich leider sehr viel mehr modernes Material verwenden. Da ich weder über ausreichende Mengen antiken Batist noch Tüll verfüge, musste diesmal ein moderner Baumwoll-Tüll herhalten (Gibt´s unter www.naturstoff.de) Das Originalkleid ist eigentlich aus Batist, aber das hatten wir ja schon bei Kleid Nr. 2, deshalb wollte ich es hier nicht wiederholen. Das antike Stück aus dem Metropolitan-Museum ist zwar wesentlich reicher bestickt als meins, hat aber keine weiteren Dekorationen wie Rosen, Bänder oder sonstige Blumen.  Auch die Ärmel sind beim Original wesentlich kürzer, was ich aber unvorteilhaft fand. Ich konnte außerdem für das Projekt eine lang gehütete, handbestickte Seidenborte verwenden, die wahrscheinlich sogar aus den Zwanziger Jahren stammt. Die Stickerei ist in einem sehr ähnlichen Stil wie beim Original und sieht edel aus. Für die Ärmel und die etwas eigenmächtige Querriegel-Deko an der Front habe ich die Reste verwendet und Abschlüsse aus bestickter Kreppseide angenäht…..Happy End?

Woher denn! Als ich das Kleid nach der Anprobe wieder ausziehen wollte, hörte ich in der Stille des Raums das leise Geräusch reißenden Stoffs. Tja, das mit den Ärmelabschlüssen aus perfekt passendem Seidenkrepp war wohl doch keine soooo gute Idee….Wie sich jetzt zeigte, war die Seide leider schon brüchig, was aber weder beim Waschen, Bügeln noch Annähen aufgefallen war. Also Ärmel wieder auftrennen, Kreppseide entfernen und ein Stück Spitze finden, das halbwegs passt und noch nicht komplett auseinanderfällt. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, ist mir das auch gelungen! Insofern dann doch ein etwas verspätetes Happy End!WP_20151122_15_39_08_Pro WP_20151122_15_39_20_ProWP_20151122_12_54_58_ProWP_20151122_12_54_35_Pro

Das Metropolitan-Projekt: Kleid Nr. 2

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Kleid zwei ist fertig! Und wieder waren einige Schwierigkeiten zu überwinden, ohne dass es am Ende zu einer großen Ähnlichkeit mit dem Original kommen konnte….Aber man wächst ja an seinen Aufgaben….

Dieses Mal habe ich mich für eine Art „Schürzenkleid“ entschieden.

Zuerst stellte sich heraus, dass das für den Rock geplante Mittelstück mehr Beschädigungen hatte, als angenommen. Dummerweise auch noch die Art von Löchern und Verfärbungen, die ein unauffälliges Flicken relativ unmöglich machten. Also zwei Applikationen drüber, um die Fehler zu verdecken. Die Stickereien selbst sind zwar sehr schön, aber so wie sie angebracht sind, zwei separate kleinere Muster an den Außenseiten und ein großes in der Mitte, lassen sie eine Faltenlegung wie beim Original nicht zu, sonst wäre ein großer Teil der Stickereien nicht mehr sichtbar gewesen. Also musste ich dem Kleid oben mehr Weite geben, als ursprünglich geplant, um unten beim Rock die Stickerei komplett zeigen zu können.  Ein wenig mogeln musste ich auch: Da es nicht möglich war, antiken Batist oder Musselin aufzutreiben, verwendete ich modernen Biobatist aus meinem Bestand. Dummerweise war er auch nicht mehr lang genug für die vielen Rockfalten an der Seite, also habe ich nur so viele gemacht wie möglich.  Da mir keine weiteren passenden Stücke mit  Stickereien wie in der Front des Rockteils mehr zur Verfügung standen, nähte ich einfach einen vom Stil her ähnlichen Kragen vorne am Ausschnitt  an. Leider war auch keine so prachtvolle Spitze für den unteren Teil des Rocks vorhanden, aber wenigstens eine schöne handgearbeitete Wäschespitze.

Als Unterkleid verwende ich verschiedene einfache Kleider in unterschiedlichen Farben, die mein Schrank schon bereithält.

Das Rosenbouquet an der Seite ist im Original größer und mit der gleichen Art Rose besetzt, wie bei Kleid 1. Das wollte ich aber nicht wiederholen. Also habe ich mich für eine andere Rose entschieden, die aber in den zwanziger Jahren ebenfalls schon populär war.  Die übergroße Schleife mit zusätzlichem Tüll war für meinen Geschmack etwas zu viel, deshalb habe ich sie gleich ganz weggelassen. Trotzdem bin ich mit der Deko nicht ganz glücklich. Das Kleid wirkt dadurch etwas zu mädchenhaft und ich fürchte, die Rosen finden sich demnächst auf einem meiner neuen Hutprojekte wieder……