Ein echt „schäbiger“ Mantel!

WP_20160116_13_17_52_Pro WP_20160116_13_17_24_Pro

Nachdem ich meine beiden roten Weihnachtsmantel-Versionen fertig hatte, hab ich mir eine dritte Version in Braun versprochen. Dabei dachte ich an  einen alten Samtvorhang, der schon seit Jahren bei mir herumlag und von dem ich nie so recht wusste, was ich daraus nähen soll.

Der Vorhang schien für dieses Projekt perfekt zu sein, aber die Dinge entwickelten sich natürlich mal wieder ganz anders…

Zuerst musste ich erkennen, dass der Vorhang in schlechterem Zustand war, als erwartet. An ein paar kleinen Stellen war der Samtflor ausgefallen und der Stoff hatte Abdrücke von den früheren Nähten, die nicht mehr entfernbar waren. Und  für das Futter hatte ich nur eine größere Menge von einem antiken Plumeau in einem Grünton. Das Schlimmste war aber, dass ich nur 1 1/2 Ärmel zuschneiden konnte. Ansonsten blieben mir nur ein paar kleinere Reste.

Aber deshalb gleich aufgeben? NIE!

Ich musste also mal wieder kreativ sein….Zuerst nähte ich die Reststückchen zusammen und bastelte den fehlenden halben Ärmel daraus. Dann überdeckte ich zwei ungünstig gelegene Beschädigungen im Samt mit passender Borte. Und zum Schluss musste ich so tun, als wäre das alles von Anfang an schon so geplant gewesen und ich hätte unbedingt einen Patchwork-Mantel. gewollt….

Natürlich konnte ich einem Mantel wie diesem keinen glänzenden, neuen Verschluss geben….Also nahm ich eine schöne, aber rostige und etwas schäbige antike Gürtelschnalle.  Ich bin mir nicht sicher, ob sie aus dem späten Jugendstil oder dem frühen Art Déco stammt, aber wen schert das schon groß…

Nee, das ist mit Sicherheit nicht der schönste Mantel in der Modegeschichte, aber für einen räudigen alten Vorhang gar nicht schlecht und vor allem sehr individuell!

Also werft Dinge nicht gleich weg, nur weil der Lack ab ist. Repariert sie, gebt ihnen ein neues Leben, macht etwas komplett anderes daraus und seid glücklich damit, egal was andere Leute sagen!