Manchmal läuft es einfach schief….

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Eigentlich bin ich sehr vorsichtig im Umgang mit teuren und qualitativ hochwertigen Panama-Rohlingen. Aber manchmal läuft es eben doch schief. Ich wollte einen gelben Wagenradhut mit spitzenbesetztem Rand. Leider sah der Hut nach Fertigstellung immer irgendwie daneben aus. Also entfernte ich die Spitze wieder, musste aber damit leben, dass jetzt überall in der breiten Krempe deutlich sichtbare Löcher vom Nähen zu sehen waren.  So konnte ich ihn natürlich nicht mehr tragen. Also wurde am Ende dann eine asymmetrische Cloche daraus. Ich blieb bei der schwarz-gelb Kombination, ließ die Spitze dieses Mal aber lieber sein und nahm statt dessen antikes Ripsband, alten Samt und eine handgefertigte antike Stoffblume. Jetzt stimmt alles und ich trage den Hut oft.

Und einen Wagenradhut mit dem gleichen Material habe ich mir danach auch noch gemacht!

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Störrische Stumpen Teil 2

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Nur alte Hutstumpen sind störrisch? Schön wär´s! In diesem Fall erlebte ich eine Überraschung mit einer nagelneuen, qualitativ hochwertigen und relativ teuren Velourcapeline. Hier merkte ich nach Abschluss der Trockenphase, dass irgendwas schief gegangen war. Wieder diese elenden Falten im hinteren Bereich der Krempe. Wieder Dämpfen, Bügeln, Nachspannen….das volle Programm. Und was passierte? Die Falten lachten sich über meine Bemühungen tot! Und blieben natürlich an Ort und Stelle. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass die Capeline an manchen Stellen ungewöhnlich steif und auch nicht gleich dick war. Vielleicht ist das eine Erklärung.

Nun, ich trage den Hut trotzdem und auch in diesem Fall macht die Jugendstil-Dekoration einiges wett. Zumindest fällt das Auge des Betrachters jetzt zuerst auf die Rosen und nicht auf die Falten. Und so sollte es ja auch sein.

Macht euch also nichts draus, wenn bei euren eigenen Hutprojekten ab und zu etwas schiefgeht. Das ist ganz normal und Perfektion ist ein nur selten (wenn überhaupt) erreichbarer Zustand!

Störrische Stumpen Teil 1

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Manchmal sind Filzstumpen einfach störrisch! In diesem Fall habe ich mit einem ungebrauchten nachtblauen Stumpen aus den sechziger Jahren gearbeitet. Aber schon in der Trockenphase wurde klar, dass er sich der Clocheform nicht richtig anpasst. Ich musste mehrfach Nachspannen, mit Säckchen beschweren und trotz Dämpfen und Bügeln unter einem Tuch blieben am hinteren Rand mehrere ärgerliche Falten, die mit keinem Mittel zu entfernen waren. Das ist mir mit sehr alten, lange gelagerten Stumpen und Capelinen schon mehrfach passiert.

Immerhin konnte ich ein paar schöne Filzfedern aus den Resten schneiden und die Cloche mit einer antiken Perlenstickerei aus Österreich verzieren. Das macht einiges wett!

Zwanziger Jahre Helm-Hut

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Ich sah einen antiken Helm-Hut wie diesen irgendwo im Internet und wollte etwas in der Art für mich selbst, hatte aber damals keine Zeit dafür. Ein paar Wochen später tauchte in einer Szene von einem frühen Hitchcock-Film (Mord! Sir John greift ein!)  ein ähnlicher Hut auf. Dieses Mal hatte ich keine Wahl, als sofort meine eigene Version zu machen. Ich nahm einen modernen Filzstumpen und antikes Ripsband, schnitt den Stumpen auf und begann zu nähen. Meiner „Assistentin“ Helen steht er leider nicht so richtig, dafür aber MIR. Und das reicht.

Zellophan-Hut

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Vor einiger Zeit bekam ich einen Haufen altes Hutmachermaterial, in dem unter anderem auch zwei Stränge mit weißer „Strohborte“ aus Zellophan enthalten war. Geflochtene Zellophan-Borte war von den zwanziger Jahren bis in die Fünfziger hinein ein beliebtes Material zur Herstellung von Hüten, wird aber heute kaum noch hergestellt.

Leider ist das Material empfindlich und verträgt weder Sonneneinstrahlung noch Feuchtigkeit gut. Dementsprechend waren beide Stränge in keinem sehr guten Zustand mehr und ein Teil der Borte schon verrottet. Ich habe trotzdem versucht, einen Hut im Stil der 20er Jahre daraus zu machen um den Umgang mit schwierigem Material zu üben. Ich musste die Borte sorgfältig anfeuchten, in einem Tuch feucht halten und mit Nadel und Faden vorsichtig über einem Hutkopf vernähen ohne dass die Borte reißt oder sich auflöst. Danach wurde das Ganze mit Hutsteife behandelt und der Rand verdrahtet.

Zu meinem eigenen Erstaunen hat es geklappt. Der Hut ist zwar etwas exzentrisch und er raschelt auch bei jeder Berührung wie welkes Laub (kein Wunder, Zellophan wird aus Zellulose hergestellt), aber er ist durchaus tragbar.

 

Man kann nicht immer gewinnen…

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Nein, man kann nicht immer gewinnen…. Diesen Hut habe ich vor zwei Jahren gemacht. Ich wollte eine richtig üppige Blumen-Dekoration und habe tagelang daran gearbeitet und einige meiner kostbaren antiken Bänder und einen Hutschleier von 1949 aus einem nie benutzten (aber teilweise sonnengebleichten) Vorrat verwendet.

Nachdem ich fertig war, stellte ich fest, dass ich die Dekoration überhaupt nicht mag.

Vor ein paar Monaten beschloss ich, die Tragödie zu beenden, denn eigentlich ist der Hut sehr schön und ich liebe die mitternachtsblaue Farbe und den mit Samt verzierten Rand.

Also entfernte ich einen Teil der Deko und fing von vorne an. Diesmal machte ich eine Art Déco Verzierung aus Glasperlen und Draht, die ich auf einem Foto von einem antiken Stück  im Internet gesehen hatte.

Als ich fertig war, fand ich es noch schlimmer als vorher.

Sieht ganz so aus, als müsste der arme Hut nochmal zwei Jahre warten, bis ich ihn zum dritten Mal dekoriere…..Sofern ich bis dahin endlich die richtige Idee habe.

Also, wenn ihr eure kleinen Niederlagen habt, egal ob beim Hutmachen oder auf einem anderen Gebiet, macht euch keine Gedanken. Versucht es einfach noch mal. Und noch mal, und noch mal….Eines Tages wird es dann klappen!

Alternativen zu Federn

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Normalerweise vermeide ich es, Federn für meine Hutmacherei zu verwenden. Ich mag den Gedanken nicht, dass Vögel für meine persönliche Eitelkeit getötet werden. Ganz zu schweigen von den oft keineswegs artgerechten Aufzuchtsmethoden. Aber manchmal kommen die Federn als Geschenk oder sind Bestandteil eines Konvoluts mit anderen Hutmacherutensilien. Dann benutze ich sie zwar, aber nicht unbedingt mit gutem Gewissen. Vor ein paar Jahren bekam ich von einer alten Dame ein antikes Federgesteck. Tatsächlich war es aber ein Federbalg, an dem auf der Rückseite noch die Haut des Vogels hing. Ich denke nicht, dass ich dieses Gesteck je verwenden werde. Es ist nur ein weiteres Beispiel für das Töten von Millionen exotischer Vögel in der Zeit um 1900- Und wofür? Nur für Hutdekorationen!

Aber es gibt altermative Lösungen! Macht eure eigenen Federn aus Garn, Wollfilz, Papier oder sammelt Mauserfedern von Vögeln. Es gibt im Web einige Hobby-Züchter, die solche Federn von ihren eigenen Vögeln verkaufen.

Für diesen Hut habe ich eine Feder vom Schreikranich verwendet.

Wenn ihr euch also dazu entschließt, Mauserfedern in eurem Umfeld selbst zu sammeln, tut das ruhig. Aber vergesst nicht, eure Beute unter einem Tuch mit heißem Dampf auszubügeln. Das tötet eventuelle Bakterien ab!

Upcycling- Stilveränderung

WP_20151017_12_32_57_Pro WP_20151017_12_32_42_ProMan braucht nicht unbedingt professionelle Formen und Werkzeuge, um den Stil eines Hutes zu verändern. Das hier war ein Sechziger- Jahre- Hut mit breiter Krempe. Er hatte eine Beschädigung an der Front, passte mir aber. Alles was ich tun musste, war das Hutband zu ersetzen, den beschädigten Teil auszuschneiden und die Ränder mit von Hand angenähtem Band zu sichern. Die Dekoration habe ich aus Art Déco Messing-Stanzteilen, antiken Bändern und Blättern aus selbstgefärbter Gaze gemacht, die über Hutmacherdraht gezogen wurde.

Wenn ihr einen Hut besitzt, der beschädigt ist oder euch nicht gefällt, den ihr aber auch nicht verschenken wollt, macht etwas Besseres daraus. Benutzt was immer ihr habt oder mögt: Stoff, Bänder, Leder, Metall, Ketten, Blumen, Schleier…..

Euch fehlen die Ideen?

Es gibt eine Reihe von Büchern (leider die meisten englischsprachig), die euch helfen können.  Beispiel: „Hat Tricks“ von Terence Terry.

Alles ist besser, als Dinge einfach wegzuwerfen!

Jacke wird Hut

WP_20151017_13_45_53_Pro WP_20151017_13_45_36_ProIch hatte eine tabakbraune Jacke, die ich vor Jahren aus einem Stück Wollstoff vom Second-Hand-Laden genäht hatte. Leider machte die Jacke die Bekanntschaft der Motte, die sie äußerst lecker fand. Die Löcher waren einfach zu groß um sie zu flicken und ich wollte zu dieser Zeit kein weiteres Patchwork-Teil. Also habe ich die Jacke einfach in einen Herbst-Hut mit faltbarer Krone im Stil der 20er Jahre verwandelt. Die große Deko habe ich aus antiken Bändern gemacht.