Und wieder mache ich Hüte….

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Meine Weihnachtsferien sind vorbei und ich bin wieder beim Hütemachen.

Ich wollte einen Hut, der zu den ganzen Lingerie-Kleidern passt, die ich in den letzten Monaten genäht habe. Leider hatte ich keinen einzigen Wollstumpen, der farblich auch nur halbwegs passte, also musste ich etwas aus Stroh (Sisol) nehmen.

Vor einiger Zeit habe ich die Strohcone zusammen mit anderen Hutmacher-Materialien bei einer Modistin gekauft, die ihren Beruf nicht mehr in Vollzeit ausüben kann. Das passiert den meisten verbliebenen Hutmachern und Modistinnen in Deutschland früher oder später. Es ist einfach kein Land für Hüte. Und man  muss schon mutig sein, um weiterhin in einem Bereich zu arbeiten, der so sehr „Schnee von gestern“ ist, dass sich – zumindest hierzulande- niemand mehr groß drum schert.

Die Strohcone hatte ein Loch, ich denke, sie hatte da einen Teil für einen Fascinator herausgenommen. Was übrig blieb, sah aus wie eine Kapuze oder der Eingang zu einer Höhle….perfekt für eine Helm-Kappe im Stil der 20er Jahre!

In den Zwanziger Jahren trug man Strohhüte auch im Winter, die Hutkrone gefüttert mit Stoffen wie Seide, Baumwolle oder dünnes Leinen. Oft wurde die Hutkrone auch noch mit diversen Verzierungen, Stickereien oder einer weiteren Stofflage bedeckt.

Ich hatte einen Haufen von kleinen Spitzenteilen aus Plauen, möglicherweise aus den späten 50ern oder 60ern. Dazu eine Handvoll schöne Jettglass-Perlen aus Paris um ca. 1900.

Ich wollte die Spitze nicht ohne eine Kontrastfarbe benutzen, das hätte zu sehr nach „Braut“ausgesehen. Deshalb mussten Schwarz und Bernsteinbraun auch noch mit dazu.

Es war ein Haufen Arbeit, all die kleinen Spitzenteile miteinander zu verbinden, mit den Glasperlen zu besticken und am Ende irgendwie über die Kappe zu spannen. Aber es hat gleichzeitig auch Spaß gemacht und war eine gute Erfahrung.

Die Lumpenkatze kam auch noch vorbei, um ihre guten Ratschläge nun an mich zu verschwenden, nachdem ihre Prinzessin sie für den Tag hinausgeworfen hatte…..

Jetzt ist die Kappe fertig und ich denke, sie ist gar nicht so schlecht geworden!

Mantel für die Weihnachtsfrau….

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Spaß beiseite…. Schon als ich das erste Mal den blauen Samtmantel in der zweiten Staffel von „Miss Fishers Murder Mysteries“ gesehen habe, wollte ich ihn haben. Natürlich keine genaue Kopie, nur einen Samtmantel im gleichen Stil. Das ist lange, lange her…..mittlerweile gibt es sogar schon Staffel drei und ich hatte bis jetzt nie Zeit, das Projekt mal anzugehen.

Bis vorgestern. Da habe ich einfach alles andere mal beiseite geschoben und endlich den Schnitt angefertigt und den Mantel im Schnellverfahren aus Seidensamt, den ich schon seit Jahren in meinem Fundus hatte, mit einem einfachen  Futter aus antikem Leinen in Natur genäht. Als Verschluss dient- genau wie beim Original aus der Serie- eine antike Gürtelschnalle. In meinem Fall eine Trachtenschließe um ca. 1900.

Wie üblich ist er nicht ganz perfekt geworden und natürlich hab ich ihn auch auf meine Bedürfnisse angepasst: Andere Farbe, kürzerer, etwas weicherer Kragen, KEIN Federbesatz und auch die oben weiteren und nach unten gerafften und dann etwas verengten Ärmel habe ich weggelassen und statt dessen etwas praktischere, einfache Ärmel genäht.

Und als ich fertig war, fand ich es schade, mich für ein einziges Modell mit dem Schnitt abgequält zu haben…deshalb habe ich auch gleich noch eine ungefütterte Version aus zwei alten Vorhängen genäht. Hier dient eine Art Déco Gürtelschnalle als Verschluss.

Und ich denke, ich mache noch eine weitere Version in braun.

Aus einem Teil der Reste wurde dann noch eine kleine Wende-Kappe, die je nach dem, welchen Mantel ich trage, einfach gedreht werden kann.

Eine Ratte zu Weihnachten- Eine Geschichte mit der Lumpenkatze

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Jede echte Lumpenprinzessin braucht eine vertrautes Tier,  Freund/-in und Muse in einem, das ihr Inspiration gibt und jede Menge Ratschläge, die niemand braucht.

Das kann ein Hund sein, ein Hamster, ein Fisch, ein Papagei oder sogar eine ganze Kolonie Ameisen in einem Schauglas.

Unsere Prinzessin hat eine Katze. Selbstverständlich keine gewöhnliche Samtpfote, sondern eine seltene Lumpenkatze und das ist gelegentlich nicht ganz einfach….

Erster Advent. Die Katze liegt wie gewöhnlich auf der Arbeit der Lumpenprinzessin und blinzelt verschlafen. Draußen fallen ein paar einsame Schneeflocken. Ein rauer Wind weht und reißt das letzte trockene Laub von den kahlen Bäumen. Dunkle Wolken ziehen am Himmel dahin. Es ist düster und kalt.

Die Lumpenprinzessin sieht von alle dem nichts. Sie sitzt an der Nähmaschine und rattert, was das Zeug hält.

Eine Weile schaut ihr die Katze dabei zu, dann wird ihr langweilig. „Bald ist Weihnachten!“ denkt sie. „Und ich bekomme mal wieder irgend einen Unsinn wie eine wärmende Recycling-Stoffhülle für den Futternapf, ein Mäntelchen für meine Winterspaziergänge, einen grässlichen Katzenhut oder Pfotenschoner…und wie jedes Jahr bedanke ich mich, in dem ich den ganzen Kram mit den Krallen zerfetze und meiner Prinzessin die Lumpen zur Wiederverarbeitung unter den Baum werfe….Sie sieht dann nicht gerade glücklich aus….Aber ich WILL, dass sie glücklich ist! Deshalb muss ich mir für dieses Jahr etwas anderes ausdenken! ….Und ich weiß auch schon WAS!“

Leise, wie nur Katzen es können, erhebt sie sich, springt vom Tisch  und schleicht davon….Nach draußen, wo Wind, Kälte und die langsam hereinbrechende Dunkelheit warten. Schaudernd zögert sie einen Moment. Der Wind fährt fauchend durch ihren dichten Pelz. Kein Wetter für eine verwöhnte Lumpenkatze, aber sie hat einen Plan und so springt sie mutig durch die Tür, den Elementen entgegen.

„Hast du die Katze gesehen?“ fragt die Lumpenprinzessin ihren Gemahl, Prinz Charming.

„Hgggn“. Antwortet er und wendet die Augen für den Bruchteil einer Sekunde vom Bildschirm ab.

„Ich nehme an, das heißt „Nein“! Die Lumpenprinzessin seufzt und beginnt in allen Räumen nach ihrer Katze zu suchen.

„Sie ist nicht im Kleiderschrank, dort habe ich schon dreimal nachgesehen. Auch in keiner Kratztonne und nicht unter dem Bett. IM Bett auch nicht. Und nicht unter dem Tisch, auf keinem der Stühle unter der Tischdecke und auch nicht im Keller……So langsam gehen mir die Ideen aus! Ahnungsvoll sieht sie aus dem Fenster und nimmt zum ersten Mal den immer stärker werdenden Sturm draußen wahr.

„Ich hoffe, das verrückte Vieh ist nicht nach draußen gerannt!“

„Hgggn!“ knurrt Prinz Charming.

„Wir müssen sie suchen!“ ruft die Lumpenprinzessin und öffnet die Eingangstür.  Eine Windböe weht Schneeflocken und Laub herein und mitten aus dem Chaos spring ihr die Katze entgegen. Aber sie ist nicht allein. In ihren Fängen trägt sie etwas. Und dieses Etwas ist mausetot.

Stolz legt sie ihre Beute zu Füßen der Prinzessin ab und grinst breit.  „Hier!“ miaut sie.  „Mein Advents-Geschenk! Zu Weihnachten gibt es noch viel mehr! Du kannst sie essen und danach aus den Pelzen ein schönes Kuschelkissen für mich nähen!“

„Eine Maus!“ Kreischt Prinz Charming und springt vom Stuhl auf. „Wie ekelhaft! Was machen wir jetzt nur ?“

Die Lumpenprinzessin greift nach der großen Feuerzange, die schon seit dreihundert Jahren neben dem großen Kamin im Schloss hängt und packt die Maus vorsichtig damit.

„Hier!“ sagt sie und hält die Zange Prinz Charming hin.  „Geh auf den Söller hinaus und wirf sie in den Schlossgraben. Sollen sich andere um den Kadaver bemühen!“

„Igitt!“ Schreit Prinz Charming. „Halte das Ding wenigstens nicht auch noch in meine Richtung! Und desinfiziere SOFORT den Boden!“ Vorsichtig nimmt er die Zange, soweit wie möglich von sich gestreckt und geht eilig in Richtung Söller davon.

Die Lumpenkatze zuckt nervös mit den Ohren. „Vielleicht war die Maus ja nicht groß genug!“ denkt sie „Oder die Fellfarbe nicht passend zu ihrem neusten Projekt…oder vielleicht war die Maus einfach zu mager! Nächstes Mal fange ich ihr eine richtig fette!“

Mit sich im Reinen rollte die Katze sich zusammen und verschlief den Rest des Advents-Abends und die kommende Nacht.

Der zweite Advent kam und wieder schlich die Lumpenkatze heimlich hinaus und lauerte unter einem Strauch, bis eine unvorsichtige Maus durch den frisch gefallenen Schnee daher getrippelt kam. Dieses Mal war ihr Opfer fett und gutgenährt mit weichem Pelz in sanftem Braun. Zufrieden mit sich kehrte sie wieder ins Schloss zurück, sprang auf den Tisch und legte ihr Geschenk direkt vor den Adventskranz, auf dem jetzt zwei Lichter brannten.

„Hier! Diesmal hab ich eine besonders schöne gefangen!“

Prinz Charming schrie so laut, dass die hohen alten Fenster im Saal erzitterten und die Lumpenprinzessin nahm wortlos die Zange, packte die Maus und warf sie diesmal eigenhändig vom Söller. Dann stopfte sie das Tischtuch in die Wachmaschine und besprühte den Tisch mit Bio-Bakterienkiller, bis er nur so triefte.

„Hör auf, ständig Mäuse anzuschleppen!“

die Katze betrachtete sie nur ganz erstaunt und verzog sich beleidigt.

„Eine Prinzessin kann etwas Besonderes erwarten! Diese Maus war schon besser als die erste, aber noch lange nicht gut genug! Ich muss mich mehr anstrengen, dann kann ich die perfekte Maus erbeuten und meine Lumpenprinzessin ist endlich zufrieden! dachte sie bei sich, als sie im Kleiderschrank lag und überall ihre Haare auf den kostbaren antiken Fetzen der Prinzessin verteilte.

Der dritte Advent kam mild und sonnig und so verschwand die Katze gern nach draußen und strich durch die Büsche, die das Schloss umgaben, bis endlich, nach langer Wartezeit die perfekte Maus daher kam. Groß, mit seidigem Fell in der Farbe von Schiefer,  fett und wohlgenährt….fast zu schön um sie nicht selbst zu fressen! Doch die Katze unterdrückte ihre Gier, sprang aus dem Schatten der Büsche und kurz darauf legte sie einen dritten leblosen Körper zu Füßen der Lumpenprinzessin ab und schnurrte vor Stolz und Wohlbehagen.

Prinz Charming war zum Glück zu Besuch bei seinem Vetter, dem Froschkönig und daher verschwand die Maus diesmal ohne sein Wissen im Schlossgraben und die Katze erhielt eine weitere Predigt:  „Was sollen wir nur mit MÄUSEN anfangen? Kannst du nicht endlich mal etwas NÜTZLICHES mit ins Schloss bringen!“

Doch die Katze peitschte nur mit dem Schwanz und sagte nichts.

Der vierte Advent kam mit Regen so kalt wie Eis. Nur noch wenige Tage bis Weihnachten.

„Das ist bestimmt alles nur ein Missverständnis. Die Prinzessin weiß doch, wie  schmackhaft so eine leckere Maus ist. Vielleicht hat sie nur kein Rezept, wie man Mäuse kocht….Das muss es sein! Denn wenn ich mich recht erinnere, habe ich sie noch nie Mäuse zubereiten sehen. wahrscheinlich schämt sie sich, das zuzugeben. Am besten, ich leihe mir von Vetter Grinsekatze das große Buch der Mäusebraten, dann ist das Problem beseitigt!“

An diesem Abend lagen neben dem brennenden Adventskranz nicht nur ein altes, abgegriffenes und mit Krallenspuren übersätes Buch, sondern auch eine Maus, so prächtig, dass jede Katze darüber in helle Verzückung geraten wäre.

Prinz Charming stand auf, packte die Decke und zog sie mit einem Ruck so schnell unter dem Adventskranz hervor, dass nicht einmal die vier darauf brennenden Kerzen flackerten. Dann warf er das Tischtuch samt Buch und Maus in den Schlossgraben und ging sich die Hände waschen. Die Lumpenprinzessin schüttelte nur den Kopf, seufzte und warf ihrer Katze einen tadelnden Blick zu.

Nun war die Katze ernsthaft gekränkt.

„Aber ich bin eine KATZE!“ miaute sie.  „Es ist meine Aufgabe, Mäuse zu fangen!“

„Falsch! Du bist eine LUMPEN-KATZE! Deine Aufgabe besteht darin, mit gelangweiltem Gesicht und schläfrigen Augen ganz oben auf einem Stapel alter Stoffe zu liegen und mir in regelmäßigen Abständen gute Ratschläge zu erteilen, die ich ohnehin nicht befolgen werde. Ansonsten bist zu verpflichtet mich zu inspirieren, zu schnurren, bei Bedarf Nähte aufzutrennen und Stoff mit deinen Krallen zu zerschlitzen. Und ich finde, das genügt auch. Von Mäusen war niemals die Rede!“

„Soll das heißen, du weißt meine Mäuse nicht zu schätzen!“

„Ich finde sie widerwärtig!“

Da begann die Katze lauthals zu jammern.

„Oh ich arme, arme Katze! All die Mühe und ganz vergebens! Ich bin die beste Jägerin im ganzen Märchenland und ausgerechnet ICH gerate an eine so unwürdige Prinzessin, die statt Lob nur Tadel für mich hat!“

Sie strich um die Beine der Prinzessin, noch immer miauend und klagend, wobei sie aus schrägen Augen listig zu ihr emporblinzelte.

„Gut!“ Rief die Prinzessin entnervt. „Ich gebe auf! Was kann ich tun, damit du aufhörst Katzentheater zu machen?“

Sofort verstummte das Geschrei.

„Erstens will ich, dass du mich als große Jägerin anerkennst! Zweitens wirst du zur Strafe einen besonderen Hut zu meinen Ehren machen!“

„Einen Hut? Für dich?“

„Nein!“ miaute die Lumpenkatze. „DU sollst den Hut tragen und SO soll er aussehen!“ Damit sprang sie auf die Schulter der Prinzessin und flüsterte ihr ins Ohr.

„Das wäre ein ziemlich lächerlicher Hut!“ sagte die Lumpenprinzessin.

„Fast alle deiner Hüte sind mehr oder weniger lächerlich!“ konterte die Katze.

„Touché! Dann mache ich also diesen Hut…Sonst noch irgendwelche Bedingungen?“

die Katze grinste hinterhältig. „Drittens wirst du mit diesem Hut auf dem Kopf in die Stadt gehen und dort den weisen alten Zauberer besuchen!“

„Kommt gar nicht in Frage! Der Zauberer ist nicht nur ein guter Freund, sondern auch noch ein Mann von Kultur und Geschmack. Außerdem der Einzige, der sich nicht an meinen Lumpen stört. Wenn er mich aber mit DIESEM Hut sieht, streicht er mich glatt von der Liste seiner Gäste für das große Silvesterfest!“

„Strafe muss sein! Wenn du es nicht tust, dann miaue ich Tag und Nacht solange, bis dir die Ohren abfallen!“

Da fügte sich die Lumpenprinzessin in ihr Schicksal, denn es gibt fast nichts Schlimmeres als eine laut kreischende Katze.

Am Tag vor Weihnachten war der Hut endlich fertig und die Katze nickte zufrieden, als die Lumpenprinzessin schweren Herzens mit dem Monstrum auf dem Kopf in die Stadt aufbrach.

Schon auf dem Weg dorthin erntete sie allerlei Gelächter und die meisten Bewohner des Märchenlandes hielten das Ganze für eine neue Werbe-Kampagne des gestiefelten Katers. In der Stadt angekommen ging sie, wie sie es versprochen hatte, direkt zum Haus des alten Zauberers und seiner gütigen Frau.

„Oh!“ rief die Frau des Zauberers, als sie den Hut der Prinzessin sah. „Was für ein interessanter Hut! Ist der neu?“

„Brandneu. Er ist zu Ehren der Lumpenkatze, der größten Mausjägerin des ganzen Märchenlandes!“

„Und sieh nur die niedlichen kleinen Mäuse darauf! Wie viele sind es denn?“

„Vier.“ sagte die Prinzessin. „Für jedes Adventsmaus-Geschenk eine!“

Der alte Zauberer trat ins Zimmer, sah den Hut und den verzückten Ausdruck auf dem Gesicht seiner Gattin und erbleichte.

Rasch zog er sein Weib von dem Wunderwerk weg, denn wenn er eines nicht mochte, so waren es Hüte.

„Vier Mäuse!“ sagte er. „Das ist fürwahr genug!“ und rasch wechselte er das Thema. Insgeheim aber nahm er sich vor, ein ernstes Wort mit Prinz Charming über die Eskapaden seiner Gattin zu sprechen und beide von der Gästeliste für das große Silvesterfest zu streichen.

Die Lumpenkatze lag mittlerweile zufrieden zusammengerollt auf einem seidenen Recyclingkissen ganz oben auf dem höchsten Stoffstapel im Nähkerker der Prinzessin und dachte nach.

„Mäuse….schäbige, magere kleine Dinger! Sie sind wohl eine zu geringe Gabe für eine Prinzessin….Wie dumm war ich Katze! Aber ich mache es wieder gut! An Weihnachten, zum großen Ball im Festsaal des Schlosses werde ich ihr vor allen Gästen das Beste überreichen, das Begehrenswerteste überhaupt: Eine riesige, fette RATTE! Ja, das ist es! EINE RATTE ZU WEIHNACHTEN!“

Und zufrieden mit sich selbst schlief sie ein.

 

 

Müssen wir wirklich neue Klamotten für Weihnachten kaufen?

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…oder können wir sie nicht einfach selber machen?

Klar, macht es Spaß ins Einkaufszentrum oder die nächste Boutique zu rennen und dort etwas Nettes, unter ausbeuterischen Bedingungen massenproduziertes zu kaufen….Aber es macht entschieden mehr Spaß, es selbst zu nähen. Und auf das gekaufte Teil kann man nie genauso stolz sein, wie auf das selbstgemachte.  Nicht zu vergessen, dass ein ganzer Haufen anderer Frauen weltweit genau das gleiche gekaufte Teil hat, vielleicht sogar diese unfreundliche Nachbarin, die ihr gar nicht leiden könnt…Euer selbst gefertigtes dagegen ist ein echtes Unikat. Und wer weiß? Vielleicht gelingt es euch ja sogar, die grässliche Nachbarin damit ein klein wenig neidisch zu machen……

Wenn ihr jetzt sagt: „Aber ich KANN ja gar nicht nähen!“ Gut, dann fragt jemanden Kreativen aus eurem Freundeskreis oder aus der Familie, ob er/sie etwas für euch nähen kann. Und wenn das nicht möglich ist, kauft bei Öko-Anbietern, Second-Hand oder bei kleinen Textil- bzw. Recyclingkünstlern. Etsy und Dawanda sind da ganz gute Quellen. Oder schaut einfach mal in euren Kleiderschrank….Ist da wirklich nichts Passendes, das ihr einfach ein bisschen aufpeppen könnt?

Nach  meinem M-Projekt hatte ich ein paar antike Reste übrig.

Sie hatten beim Projekt nicht ins Konzept gepasst, das die die Farbe von altem Elfenbein haben und ich damals creme-weiß brauchte.

Ich hab eine Weile nachgegrübelt, was ich daraus machen könnte….Ich gestehe, ich brauche nicht unbedingt NOCH ein Abendkleid…Aber am Schluss hab ich dann entschieden, eine kurze Tunika mit ungewöhnlichem Rücken draus zu machen, die ich sowohl im Sommer wie Winter für verschiedene Anlässe tragen kann.

Ich habe den Schnitt nicht so geplant. Die Aufgabe war vielmehr, die Reste so zu nutzen, wie sie kamen ohne sie zu zerschneiden- Nur wenn es gar nicht anders ging.

Das bedeutete mal wieder einige Hindernisse und Einschränkungen, aber am Ende hat sich die Tunika dann irgendwie selbst kreiert.

Einige der Reste stammten von längst vergessener antiker Unterwäsche mit ungewöhnlichen Schnitten und auch ein paar Löchern. Das Mittelstück im Rücken gehörte eigentlich zu einem Stück Lingerie oder einem Abendkleid aus den 30er Jahren. (Diese Art Spitzenstoff wurde für beides verwendet)

Vor langer Zeit hat jemand das ursprüngliche Kleidungsstück zerschnitten und umgeändert. Mir blieben nur die Reste, mit denen ich arbeiten konnte. Aber für meine Zwecke war es genug.

Ein weiteres Stück Spitze stammt von einem Unterkleid, ebenfalls aus den 30er Jahren. Es hatte einen Rand aus schwarzer Seide. Ich dachte darüber nach, den Rand zu entfernen, hab ihn aber letztendlich nicht nur behalten und mitverwendet, sondern sogar noch weiteres antikes Satinband in Schwarz dazugenommen. Es ergibt einen guten Kontrast zur Elfenbeinfarbe der Spitzen.

Und dieses Mal war ich ein bisschen schlauer und habe aus den verbleibenden Resten gleich auch noch eine passende Tasche dazu gemacht.

Also wartet nicht länger, wenn Ihr eure Klamotten für Weihnachten noch nicht bereit habt.

Nehmt was immer ihr habt an Stoffen oder Kleidern, seid kreativ und designt euren eigenen Traum. Komplett schiefgehen kann es nicht und ihr werdet an Weihnachten in einem einzigartigen Kunstwerk glänzen!

Recycling Hut

Ich bekam einen leicht beschädigten Hut aus den 60er Jahren. Besonders schön war er leider nicht, aber das Filzmaterial war im Großen und Ganzen noch gut und so habe ich ihn in eine Kappe umgearbeitet. Die Beschädigung im Filz lag etwas ungünstig, also habe ich einfach eine ovale Filzapplikation mit dem Cutter ausgeschnitten und über dem Loch aufgesetzt. Eine antike Schleife von einem anderen Hut als Verzierung vorne und fertig!

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Das Kreuz mit der Werbung und den Katalogen

003Gestern lag der erste Katalog für 2016 in meinem Postkasten. Nicht, dass ich darum gebeten oder ihn gar angefordert hätte.

Dementsprechend landete er auch sofort mit Schwung im Papierkorb. Eigentlich keinen Beitrag wert…..und doch, warum nicht im Kleinen anfangen mit der Kritik?

Was sollen wir im Zeitalter der Online-Shops noch mit Katalogen? Wer lieber daraus bestellt, kann direkt bei der Firma einen anfordern. Allen anderen Kunden auch gleich einen zu schicken, ist zwar eine traditionelle Werbestrategie und mit Sicherheit auch beim einen oder anderen erfolgreich, verbraucht aber im Grunde nur unnötig Ressourcen. Bäume werden dafür gefällt, Papier daraus gemacht, die Gewässer während der Papierherstellung stark belastet, von den Emissionen für den Posttransport der vielen schweren Kataloge mal ganz abgesehen.  Und das alles dafür, dass irgendwo in der Republik jemand wie ich  diesen Katalog dann ungenutzt in den Papiermüll pfeffert. Der dann ja auch irgendwie mit noch mehr Aufwand recycelt werden muss…..

Das  gilt auch für die immer gleiche, Woche für Woche die Postkästen verstopfende Werbung. Sei es das Beilagenblatt mit Supermarktangeboten in kostenlosen Regionalzeitungen oder die vielfältigen, von der Post zugestellten Werbesendungen, die ohnehin niemand liest.

Aber es gibt ein paar Dinge, die wir dagegen tun können:

  • Klebt an eure Briefkästen „Keine Werbung“ Aufkleber
  • Schreibt Emails oder ruft bei den Firmen an, bei denen ihr Kunde seid und teilt ihnen mit, dass ihr lieber Online bestellt und keinen Katalog benötigt. Es hat aber wenig Sinn, Firmen zu kontaktieren, bei denen ihr keine Kunden seid und die euch nur pro forma Werbung schicken. Denn dadurch bestätigt ihr nur die Korrektheit eurer Adresse und erreicht unter Umständen das Gegenteil, nämlich nur noch mehr und konkretere Werbung.
  • Nehmt an keinen Gewinnspielen teil. Eure Adressdaten werden von vielen Firmen einfach an interessierte Drittfirmen weiterverkauft- natürlich zu Werbezwecken.

Das Foto ist ein paar Jahre alt und stammt  aus einer mittlerweile nicht mehr existierenden Postfiliale, wo die Inhaber von Postfächern ungebetene Werbung im Papierkorb der Filiale  entsorgten, bis der komplett überfüllt war. Geändert hat sich seit damals nichts. Im Gegenteil, das Werbeaufkommen steigt von Jahr zu Jahr.

 

Keine passenden Abendhandtaschen….

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Nachdem ich mit meinem Metropolitan-Projekt fertig war, stellte ich fest, dass ich jetzt zwar genügend Abendkleider für Weihnachten und Silvester habe…..aber dummerweise keine einzige passende Abendhandtasche……

Also zum Computer rennen, rein in die Online-Collection, nach etwas Passendem suchen und letztendlich über ein paar einfache, aber wunderschöne Abendhandtäschchen aus Spitze stolpern.

Zwischen 1905 und Anfang der Zwanziger Jahre gab die spanisch-amerikanische Gesellschaftsdame und Spitzensammlerin Rita de Alba y de Acosta (Rita Lydig) einige Stücke aus ihrer Sammlung an das Cotoure-Haus Callot Soeurs, mit dem Auftrag Mäntel, Blusen, Kleider und Taschen daraus zu machen. 1953 wurden diese Kleider und viele Accessoires dem Metropolitan Museum in New York gestiftet und können nun im Web bewundert werden.

Keine Frage, Rita´s wunderschöne Taschen haben es mir angetan!

Was die meisten von ihnen verbindet, ist die Tatsache, dass sie einen extrem einfachen Schnitt in Kombination mit kostbaren Spitzen haben. Die Spitzen waren bereits antik, als die Callot Soeurs anfingen, damit zu arbeiten. Einge der Stücke gehen auf das 17. oder 18. Jahrhundert zurück.

Natürlich besitze ich keine so kostbaren Sachen. Aber das ist komplett unwichtig. Ich habe genug antike Fetzen und Stückchen, allesamt zu klein um Klamotten daraus zu nähen, aber perfekt für Taschen. Und es ist mir reichlich egal, ob die Teile Löcher und Flecken haben.

Zuerst habe ich eine kleine Tasche in Creme aus Seidenresten, antiken Damast-Leinen Untersetzern (oder sind das nur kleine Tee-Servietten? Ich weiß es nicht genau…), einem Stück venezianischer Spitze und Maschinen-Klöppelspitze genäht. Die Tasche hat keine Vorder-oder Rückfront, sie kann von beiden Seiten benutzt werden.

Diese Tasche ist in einem ziemlich ähnlichen Stil wie die von Rita Lydig.

Aber ich wollte auch etwas „geräumigeres“. Also habe ich noch eine zweite Tasche aus Stoffresten, unterschiedlichen Spitzenresten, alter Goldbrokat-Borte und einigen übriggebliebenen Stückchen Lingeriestoff aus den 50er Jahren genäht.

Jetzt können die Feste kommen….Ich bin gut vorbereitet mit meinen Lingerie-Kleidern, dem Spitzenponcho und den passenden Abendhandtaschen.

Näht euch einen Sari-Rock

Ich hatte einen antiken Brokat-Seiden-Sari. Eine Hälfte war ziemlich verrottet, aber die vordere Hälfte mit dem Schaustück, „Pallu“ genannt war noch in gutem Zustand. Ich wollte soviel vom kostbaren Gewebe wie möglich retten, deshalb habe ich einen einfachen Wickelrock mit Unterfutter daraus gemacht.

Der Stoff ist schwer und ich muss vorsichtig sein, wenn ich mich hinsetze, aber das ist es mir wert.

Ein Stück wie dieses wäre doch prima für eine Weihnachtsparty, oder? Ihr könnt jede Form von Sari oder ähnlichen Stoff dafür nehmen, er sollte nur etwas dicker und dichter sein.WP_20151008_10_32_17_Pro WP_20151008_10_32_02_Pro

Kleine Geschenke zu Weihnachten

Vergangene Woche hat mich jemand daran erinnert, dass ich ja für Weihnachten noch ein paar kleine Sachen basteln wollte…Und dreimal dürft ihr raten: Ich HATTE es vergessen!  Ich war so beschäftigt mit anderen Dingen, dass ich mich überhaupt nicht  mehr daran erinnert habe! Aber ich brauchte die Sachen, also musste die Nähmaschine ganz schön rattern und die Häkelnadel rotieren. Aber ich habe es rechtzeitig geschafft!

Auf die Idee mit den Weihnachtsbäumen  kam ich ausgerechnet bei Anblick von Keksen in Tannenform….das musste ja auch mit Stoffresten gehen. Also habe ich eine einfache Schablone aus einem Stück Karton geschnitten und losgelegt. Ich habe haufenweise Geschenkbeutel und Baum-bzw. Geschenkanhänger aus antiken und neuen Stoffen genäht und auch ein paar Kragen und Schals gehäkelt.

Das Design für den kleinen Kragen mit Ananasmuster stammt aber nicht von mir, sondern von Mayumi Kawai. Ihr könnt es finden in dem Buch „Dentelles elegantes au crochet“. Leider gibt es nur die französische Ausgabe des japanischen Buchs zu kaufen, aber die Häkelschriften und Bild-Anleitungen sind so gut, dass man sie auch ohne Fremdsprachkenntnisse ohne Probleme versteht.

Und ein paar von den Projekten darin so schön, dass ich mich jetzt schon drauf freue, sie nach zu häkeln.

Ich hatte die Idee, den Kragen einfach beliebig zu verlängern und einen richtigen Schal draus zu machen. Was dabei rauskam, könnt ihr auf dem Foto sehen.

Zumindest bin ich jetzt besser gerüstet für Weihnachten und die Stoffrestekiste ist auch etwas leerer geworden.

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Der Effekt der Einfachheit

Ich mag den einfachen, strengen Stil der Cloches aus den späten 20er Jahren. Diese hier wurde nach einem französischen Modell hergestellt. Ich trage den Hut so oft, dass er mittlerweile schon etwas verbeult ist. Vielleicht frische ich ihn im Frühling wieder auf….

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