Herbstliches Ensemble

Es war einmal eine Tunika, die leider nicht mehr passte….

Ich hab sie in der Frontmitte aufgeschnitten, einen Kragen in gleicher Farbe angesetzt und das Ganze mit einem kostbaren Stückchen antikem Samtband verziert. Dann habe ich die Ärmel entfernt. Sieht jetzt entschieden besser aus als vorher.

Danach hab ich noch eine passende Hose aus antikem Sackleinen genäht.

Der Knopf an der Westenfront ist etwas Besonderes:

Ich hab ihn von einer älteren Dame gekauft, die eine begabte Drechslerin ist. Sie macht auch Knöpfe aus Holz, das zuvor von Holzwürmern befallen wurde. Sobald die Tiere ihre Metamorphose zu Käfern vollzogen haben und ausgeflogen sind, schneidet sie das Holz und füllt die verbleibenden Wurmgänge mit Metall auf.

Die Wurm-Muster sind fantastisch.

Ich denke, die Holzwürmer wären wohl ziemlich erstaunt, wenn sie wüssten, dass sie jetzt Künstler sind!WP_20150929_14_26_16_Pro__highres

Leider verkauft die Dame nicht über das Internet und hat auch keine Webseite.

Zeit für einen verrückten Derby-Hut?

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Ein total ausgeflippter Sommer-Derby-Hut so kurz vor Weihnachten?

Ja! Einen solchen Hut in dieser Jahreszeit vorzustellen, scheint schon verrückt zu sein. Aber ich sehe es als ein Symbol und einen kleinen Protest gegen unsere  schnelllebige Zeit.

Man kann Winterkleider Ende Juli kaufen und Sommerkleider im Februar. Die ersten vollautomatischen  Weihnachtsmänner nerven mit Gebimmel und Gesang schon ab Ende Oktober in jedem Kaufhaus und was ist mit dem Osterhasen? Das arme Tier zeigt seine langen Schoko-Ohren schon in den ersten Märztagen.

Ich denke, DAS ist wirklich verrückt!

Also, hier ist er, der durchgeknallteste Hut, den ich je gemacht habe….Zur Unzeit, aber wen schert das heutzutage schon noch?

Können wir nicht einfach die Feste wieder zur richtigen Zeit feiern, ohne schon monatelang vorher mit den Einkäufen dafür anzufangen ?

Oder Winterkleider im Winter kaufen?

Ich habe den Hut mit alten Bändern in zwei Farben aus den Siebziger Jahren gemacht. Wie ihr sehen könnt, hat er weder Front noch Rückseite, sondern ist von beiden Seiten tragbar.

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Flauschige Pflaume…

Vor einiger Zeit konnte ich diese alte Melousine-Capeline  für wenig Geld schnappen. Sie hat eine fantastische, intensive Farbe und- was für ein Glück –  ich hatte auch ein passendes Ripsband in einem leuchtenden Blau-Violet.

Normalerweise vermeide ich Federn, aber diese ist antik und war ein Geschenk.

Die Posamente ist selbst gemacht. Ich habe eine Jugendstil-Verzierung aus meinem Besitz mit antiker Soutache kopiert.  Klar, ich hätte auch das Original benutzen können, aber ich denke, das kostbare Stück hebe ich noch für eine andere Gelegenheit auf.

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Schon wieder cremeweiß…

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Oh nein….Nicht schon wieder cremeweiß so  rasch nach dem Metropolitan-Projekt!

Aber es gibt einen guten Grund. Wann immer ich ein Konvolut mit alter Spitze kaufe, ist unter den begehrten Sachen auch immer etwas, das ich nicht so sehr mag.

In diesem Fall ist es diese relativ grobe Klöppelspitze, die man früher für Bett-und Tischwäsche oder Handtücher benutzte. Ich habe aber genug Bett-und Tischwäsche in meinem Schrank und brauche nichts mehr. Und normalerweise bin ich auch eher Diejenige, die solche Sachen zerschneidet und umarbeitet, statt neues in dieser Richtung zu nähen.

Aber der Stapel mit grober Klöppelspitze wurde langsam immer höher und höher, bis ich den Deckel von der Spitzenkiste nicht mehr zubekam. Ich musste also etwas unternehmen.

Ich konnte in diesem Fall die Spitze nicht an meine übliche Näh-AG verschenken, zu altmodisch für Teens. Und sonst wollte sie auch keiner.

Also, was konnte ich damit anfangen?

Dann hatte ich eine Idee….Ich erinnerte mich an eine Szene aus Emile Zola´s Novelle „Das Paradies der Damen“. In dieser Szene beschreibt er das Schaufenster eines Warenhauses, überfließend mit endlosen Metern von weißer Spitze….Könnte ich so etwas Fließendes, Leichtes machen? Mit grober Spitze?

Naja, vielleicht nicht exakt, aber ein langer, fließender Spitzen-Poncho wäre gar nicht schlecht für ein Frühlingsfest. Oder einen Weihnachts-Abend. Und ich könnte auch ein paar Schals oder Stolas damit nähen.

Also setzte ich mich an die Nähmaschine und hab es einfach gemacht. Es ist ganz gut gelaufen und ich denke, was am Ende dabei herauskam ist echt OK.

Natürlich könnte ich das Ganze auch färben. Aber ich mag die Zweifarb-Kombination, die eine der Spitzen im Poncho hat und alles passt eigentlich perfekt zusammen. So wird der Poncho wohl cremeweiß bleiben…..

Fetzen-Ensemble

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Dieses dreiteilige Ensemble habe ich aus einem Haufen alter Reste und Fetzen gemacht. Einige stammten noch von vorherigen Projekten, andere aus der Lumpenkiste in einem Second-Hand-Shop.  Einen Teil musste ich erst färben, aber die Stoffe sind solides Leinen, Wollstickerei und maschinenbestickte Baumwolle. Daher war das kein Problem.

Für eine solche Kombination aus Tunika, Hose und Weste könnt ihr jede Art größerer Reste oder sogar alte Kleidung verwenden. Lasst einfach eure Scheren blitzen!WP_20150929_18_11_35_Pro