Auch das Alter spielt eine Rolle….

Die selbe Cloche-Form wie beim Beitrag zuvor, aber ein anderer Rohling. Trotzdem die gleichen Probleme!

Nicht nur die Behandlung eines Hutrohlings spielt eine Rolle, sondern auch sein Alter. Besonders bei Strohhutrohlingen kann es sein, dass sie zu trocken und überaltert sind, besonders wenn sie (wie dieser) aus den 50er/60er Jahren oder früher stammen.

Das trifft nicht für jeden alten Rohling zu, viele sind noch sehr gut zu bearbeiten und der Versuch lohnt sich auf jeden Fall.

Bei manchen aber kann es zu Brüchen und Rissen während des Spannens kommen und viele behalten kleine Fältchen zurück, die trotz Dämpfen und Bügeln nicht zu entfernen sind, weil sie jahrzehntelang in Stapeln oder allgemein ungünstig gelagert wurden und dabei zerknickt und zerdrückt wurden und das Material sich diese Falten einfach „merkt“. Bei diesem Exemplar ist beides passiert. Im Bereich der Krempe war das Material brüchig und es kam zu einem langen Riss. In so einem Fall kann man aber (je nach dem, wo der Schaden sich befindet) aus der Not eine Tugend machen. Ich habe den Riss einfach als dekorierendes Element in die Krempe integriert. Bei einem Riss in der Krone kann dieser erweitert, ausgeschnitten und mit anderem Material unterfüttert oder (wenn der Riss sehr klein ist) als Durchgang für eine Feder oder anderes Dekomaterial dienen. Oder er wird mit einem Band überdeckt.

Seid nicht enttäuscht, wenn der alte Rohling sich bis zu einem gewissen Grad verweigert oder mit Schäden reagiert. Macht einfach das Beste daraus. Es wird dann eben kein perfekter Hut, aber tragbar auf jeden Fall und das meist trotz des Alters noch sehr gute Material hat es verdient, aus der Versenkung geholt und verarbeitet zu werden!

 

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