Oh nein….Nicht schon wieder cremeweiß so rasch nach dem Metropolitan-Projekt!
Aber es gibt einen guten Grund. Wann immer ich ein Konvolut mit alter Spitze kaufe, ist unter den begehrten Sachen auch immer etwas, das ich nicht so sehr mag.
In diesem Fall ist es diese relativ grobe Klöppelspitze, die man früher für Bett-und Tischwäsche oder Handtücher benutzte. Ich habe aber genug Bett-und Tischwäsche in meinem Schrank und brauche nichts mehr. Und normalerweise bin ich auch eher Diejenige, die solche Sachen zerschneidet und umarbeitet, statt neues in dieser Richtung zu nähen.
Aber der Stapel mit grober Klöppelspitze wurde langsam immer höher und höher, bis ich den Deckel von der Spitzenkiste nicht mehr zubekam. Ich musste also etwas unternehmen.
Ich konnte in diesem Fall die Spitze nicht an meine übliche Näh-AG verschenken, zu altmodisch für Teens. Und sonst wollte sie auch keiner.
Also, was konnte ich damit anfangen?
Dann hatte ich eine Idee….Ich erinnerte mich an eine Szene aus Emile Zola´s Novelle „Das Paradies der Damen“. In dieser Szene beschreibt er das Schaufenster eines Warenhauses, überfließend mit endlosen Metern von weißer Spitze….Könnte ich so etwas Fließendes, Leichtes machen? Mit grober Spitze?
Naja, vielleicht nicht exakt, aber ein langer, fließender Spitzen-Poncho wäre gar nicht schlecht für ein Frühlingsfest. Oder einen Weihnachts-Abend. Und ich könnte auch ein paar Schals oder Stolas damit nähen.
Also setzte ich mich an die Nähmaschine und hab es einfach gemacht. Es ist ganz gut gelaufen und ich denke, was am Ende dabei herauskam ist echt OK.
Natürlich könnte ich das Ganze auch färben. Aber ich mag die Zweifarb-Kombination, die eine der Spitzen im Poncho hat und alles passt eigentlich perfekt zusammen. So wird der Poncho wohl cremeweiß bleiben…..